In der griechischen Mythologie ist die Chimäre ein Mischwesen aus verschiedenen Arten. Auch die Biologie verwendet den Begriff für einen aus genetisch unterschiedlichen Zellen aufgebauten Organismus. Im übertragenen Sinne versteht man unter Chimäre ein Trugbild.
Der Werkzyklus chimaere mischt Illustrationen aus Ernst Haeckels (1834-1919) »Kunstformen der Natur« mit fotografischen Abbildungen von Pflanzen.
Die Arbeit spielt auf verschiedenen Ebenen mit Sehgewohnheiten und Naturanschauungen.
Einerseits lässt sie Haeckels Faszination organischer Symmetrien und seiner Akzentuierung des Ornamentalen der Natur Raum, andererseits ermuntert sie durch das direkte Angebot von fotografischem Anschauungsmaterial sich mit den tatsächlichen in der Natur vorkommenden Formen zu beschäftigen.
Ganz offensichtlich unterliegt das Wachstum symmetrischen Gesetzen. Bei genauerer Betrachtung der Pflanzen jedoch scheint die Asymmetrie die Symmetrie immer wieder zu unterlaufen und dadurch Individualität und Einmaligkeit zu schaffen. Man könnte auch sagen, dass die Symmetrie das Ideal hinter den tatsächlichen Formen sei und die Asymmetrie die Realität. Diesem Phänomen folgt die Arbeit.
