Waldgebiet bei Zbąszyń (Polen), damals Niemandsland
»Dann begann ein schrecklicher Marsch von etwa 7 Kilometern, ohne Rücksicht auf die körperlichen Fähigkeiten des Einzelnen. Wer sein Gepäck nicht mehr tragen konnte oder zurückblieb, dem wurde alles abgenommen und weggeworfen. Wer nicht mitkam, wurde geschlagen. Schließlich kamen wir an die Grenze. Dort ist auf beiden Seiten etwa hunter Meter Niemandsland. An der polnischen Seite stand ein einzelner Posten mit rostigem Gewehr. Dieser wollte niemand durchlassen. Die Deutschen drängten aber von hinten, stießen und sagten: ’Ihr werdet Euch doch nicht von einem einzelnen Mann aufhalten lassen!’ Schließlich bildeten ein paar Jüngere eine Kette, gingen unter dem Schlagbaum durch und riefen dem Polen zu: ‚Schieß auf uns!’ Von polnischer Seite wurde dann ein paar mal in die Luft geschossen, aber da die Menge drängte und bereits den Schlagbaum in die Höhe hob, kam schließlich der ganze Zug auf polnisches Gebiet. Inzwischen wurde dort irgendwie verhandelt, und alle kamen zunächst in ein auf polnischer Seite befindliches Wäldchen, wo man sich todmüde hinsetzte, aß, was man noch bei sich hatte. Von ca. 10-1 Uhr waren wir im Wäldchen bei Regen. Dann kam die Erlaubnis der polnischern Regierung, uns nach Sponzyn [Bentschen] hereinzulassen.« (Bericht eines Ehepaars aus Altona)
